Rezension: Idiot’s Dream von Freddie Dickson: intim und entwaffnend mit einem Hauch von Nick Cave

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Die neue EP Idiot’s Dream des britischen Indie-Singer-Songwriters Freddie Dickson, inspiriert durch das Berliner Leben, erscheint am 4. Juni 2021 รผber Shakey Records.

Der Titeltrack der EP, Idiot’s Dream, beginnt mit bedrohlich klirrenden E-Gitarrenakkorden und einem รคtherischen Phantom-Falsett, bevor er in einen soliden, basslastigen Indie-Rock-Drumbeat รผbergeht, der einen sofort in den Groove zieht.

Beim ersten Hinhรถren erinnern Freddie Dicksons Texte und sein Gesangsstil an Interpol, aber nach einiger Zeit fรคngt man an, einen sensiblen Herzschlag unter dem totรคugigen, gehauchten Gesang zu spรผren. Wenn der Refrain einsetzt, hat man das Gefรผhl, dass durch die Wolken romantisches Engelslicht durchdringt. Idiot’s Dream ist ein wunderschรถner Erรถffnungstrack, um in die Nacht hinauszugehen.

Ein sensibler Herzschlag unter der totรคugigen, hauchigen Stimme

Der zweite Song auf der Idiot’s Dream EP ist Sky Without Wings, eine schwรผle, soulige Melodie mit einem Moonwalking-Bass und Schichten von pulsierendem Vibrato. Dicksons Gesang ist intim und entwaffnend, mit einem Hauch von Nick Caves eindringlichem Stil, der in der Hook zusammen mit dem anmutigen Touch eines verweichlichten Hintergrundchors durchkommt.

Mit dem dritten Track Night People kommen wir ein wenig aus dem Drama heraus und auf einen Up-Tempo-Kick-Snare-Beat, der uns in eine leicht Silver Jews meets Belle and Sebastian-Pop-Melodie entfรผhrt, perfekt fรผrยดs cruisen. Hier setzt Dickson seinen einzigartigen erzรคhlerischen Flรผstergesang fort, aber mit einer zarteren Darbietung รผber dem Rauschen der Klaviertasten, den vollen, sauberen E-Gitarrenschlรคgen und dem Seraphim-Chor, der klingt, als wรคre er Leonard Cohens Band entsprungen.

Dicksons Gesang ist intim und entwaffnend, mit einem Hauch von Nick Caves eindringlichem Stil.

Nach dieser optimistischen Hymne an die Menschen der Nacht kommen wir zum letzten Song Let The Good Things Last A Long Time. Dieser herrliche Abschluss durchdringt, unaufรคllig durch wirkungsvoll, den Kรถrper mit einer mystischen Jenseits-Atmosphรคre, die sich zu einem vollwertigen Indie-Rock-Schlenderer von Mazzy Star-AusmaรŸen entwickelt.

Auf jeden Fall erhรคlt dieser schรถne Idiot’s Dream eine Legimation zum Fortbestehen in der seltsamen Unterwelt des stรคdtischen Nachtlebens.

Die Produktionsqualitรคt von Idiot’s Dream ist von hohem Niveau und kommt warm und satt durch Kopfhรถrer, perfekt fรผr einen Spaziergang durch Berlin in einer Sommernacht. Freddie Dickson hat die richtige Entscheidung getroffen, nach Berlin zu ziehen.

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Rezension von Brandon Miller

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