Fertige Mahlzeiten liefern zu lassen, liegt im Trend. Wie es scheint, hat der heiß umkämpfte Markt seinen Zenit noch nicht erreicht. Das Start up Smunch hat es geschafft, sich auf einem clever ausgewählten Segment mit Qualität und Logistik zu behaupten.
Bei Food Delivery kann schon einiges schiefgehen. Viele Kunden bereuen ihre Bestellung, sobald ihnen beim Öffnen ein erkaltetes industrielles Nahrungssurrogat entgegenblickt. Für Restaurants ist der erhöhte Umsatz verlockend, aber nur solange die Stammgäste wegen der Auslieferungen nicht länger warten müssen. Um beide Seiten zufrieden zustellen, muss alles perfekt ineinander greifen.
Die virtuelle Version der Kantine
Co-Founder Oliver Hüfner schildert, wie er nach Lösungen suchte. Mit sicherer Planung für die Restaurants und leckerem, abwechslungsreichen Mittagessen für die Kunden. Heraus kam so etwas wie die digitale Version der guten, altem Kantine.
Er hat sich für ein Rotationsprinzip entschieden. Jeden Tag liefert ein anderes Restaurant vier verschiedene Gerichte, für die Smunch vier verschiedenfarbige Labels kreiert hat. Nach Proteingehalt und Kalorien, aber auch nach Anspruch: Living Light, Power Pick, Freaky Fit und Chef’s Choice erleichtert den Kunden so die Auswahl.
Optimale Qualität durch Planungssicherheit
“Normalerweise reicht es, sich am Vormittag zu entscheiden. Aber wenn die neuen Essenspläne verschickt sind, wählen die meisten gleich ihr Lunch für die ganze Woche aus.”, berichtet Oliver zufrieden. “Optimal für die Restaurants, die in Ruhe kalkulieren und vorbereiten können.”
Vom Konkurrenten lernen
Anders als Konkurrent Sodexo, der vor sechs Jahren mit verseuchten Erdbeeren in die Schlagzeilen kam, konzentriert sich Smunch auf mittlere Unternehmen mit 50 bis 300 Mitarbeiter. Denn Lebensmittel als anspruchsvolle und verderbliche Produkte setzen in jeder Phase besondere Sorgfalt voraus.
Doch der eigentliche Clou ist der Preis. Denn der liegt bis zu fünfzig Prozent unter dem Restaurantpreis. Ein geschicktes System steuerlicher Vergünstigungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer macht es möglich. Na, wenn das nicht nach einer guten Geschäftsidee klingt.
Text: Holger Badura Fotos: Smunch