Live Review: Elio e le Storie Tese ist wahrhaftig spannend

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Für zwanzig Jahren hatte Stefano Belisari, bekannt als Elio, nie mit seiner Band die Grenze Italiens überschritten wagen. Aber unserer Christoph Grzeschik meint, Elio hätte nicht so schüchtern sein müssen: es war ein Spektakel, auch für die Nicht-Italien·innen.

Während alle Bandmitglieder in farbenfrohen Hemden daherkommen und Psychedelic-Rock  Ambiente versprühen, sticht Frontman Stefano im Feinrippunterhemd und mit einer schwarzen Lockenperücke hervor, unter welcher seine charakteristischen riesigen Augenbrauen fast verschwinden.

Insgesamt sieben Musiker stehen auf der Bühne und sorgen mit äußerst viel Spielfreude und technischer Finesse für viel Groove und Abwechslung in den komplexen Arrangements.

Überfalliges Debüt

Es ist das erste Mal, dass die italienische Klamauk-Rockband „Elio E Le Storie Tese“ sich im Rahmen einer Europatour aus ihrem Heimatland traut. Die Band wurde 1980 vom Frontman Stefano Belisari alias „Elio“ gegründet und ist das italienische Aushängeschild in Sachen Unterhaltungsmusik.

Dabei ist es alles andere als einfach zu umschreiben mit was für Themen sich die zum Teil völlig absurden Songtexte befassen. In Italien gibt es einen eigenen Namen für das musikalische Genre: Rock Demenziale. Typisch hierfür sind fette und ausgefeilte Rockhymnen gepaart mit satirischen
Texten.

Elio and Mangoni live featured on indieberlin

Zur Unterhaltung geboren

Ein Problem, das „Elio“ solange davon abgehalten hat den Schritt raus aus Italien zu wagen, dürften sicherlich die italienischen Texte sein. So ist es nicht verwunderlich, dass das Konzert im Kesselhaus zum Großteil aus italienischem Publikum bestand. Interessanterweise funktioniert die Band live aber auch ohne große Italienischkenntnisse. Grund hierfür ist die überaus skurrile Bühnenpräsentation.

Als achtes Mitglied präsentiert sich Luca Mangoni – vom Publikum kurz „Mangoni“ gefeiert – in wechselnden Kostümen und sorgt für satirische Einlagen in den Songs. Ein Elvis Presley der mit einem Gummihuhn verprügelt wird, ein Opa der sich nicht groß um die Entsorgung der  Hinterlassenschaften seines Hundes kümmert, Dragqueen, Superheld – Mangoni ist der unbestrittene Publikumsliebling.

Aber auch der Rest der Gruppe liefert ein beeindruckendes Spektaktel ab, das seinesgleichen sucht – laut, schrill, chaotisch und doch musikalisch auf höchstem Niveau. Schau jetzt ihr Video namens „Wenn ich scharf wäre“

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