Roman Shamov und Simona Turini Doppelinterview

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Und wieder ist es Zeit, euch zwei wunderbare Autoren vorzustellen, denn Roman und Simona werden am Samstag, den 2. Juli den Rosengarten rocken! Im Rahmen unserer Lesereihe „Verrückte Autoren“ präsentieren wir zwei völlig unterschiedliche Menschen, die beide für das brennen, was sie tun. Bitte sehr!
indieberlin: Was schreibst du, wie schreibst du, seit wann schreibst du?

 Ich schreibe wild und chaotisch all das auf, was sich mir beim Fahren durch meine Erinnerung so vor die Räder meiner Wahrnehmung schmeißt
Roman Shamov: Ich schreibe gerade an meinem ersten Buch, dass bis jetzt noch den Namen „Shamov-der Sorgenmacher“ trägt. Ich schreibe wild und chaotisch all das auf, was sich mir beim Fahren durch meine Erinnerung so vor die Räder meiner Wahrnehmung schmeißt. Das wird dann entweder ein Kapitel, oder eine Notiz, kommt ganz auf den emotionalen Zusammenstoss in mir drinnen an. Ich schreibe, seit ich angefangen habe, mit meiner Bandpartnerin Luci van Org an einer Stand Up Comedy für mich zu schreiben, es ist dann doch eher ein Buch geworden, als ein Bühnenstück.
Simona Turini: Was: In der Hauptsache Horror, manchmal auch gerne emotionale Abfallprodukte, sodass dann Bücher wie der „Silberfisch“ entstehen.
Wie: Allein, von Hand, draußen an der glorreichen Alb, dem reißenden Todesfluss durch Karlsruhe. Allgemein zu selten.
Seit wann: Lange genug, um nicht mehr ganz mies zu sein, nicht lange genug, um auf Anhieb die richtigen Worte zu finden.
indieberlin: Was inspiriert dich am meisten?
Roman Shamov: Am meisten inspiriert mich das Leben. Deshalb schreibe ich wohl auch an so etwas wie einer Biografie.
Simona Turini: Die Dinge, vor denen ich Angst habe. Wenn ich selbst mein Geschreibsel gruselig finde, funktioniert es meistens. Fernsehnachrichten & Kriminal-Dokus helfen da sehr.
indieberlin: Erzähl uns doch mal deine lustigste/schrecklichste/seltsamste Erfahrung, die du bei einer deiner Lesungen hattest?!
Simona Turini: Im „Schlechten Versteck“ in Leipzig, zur Buchmesse: Verlagsabend von gONZo & Unsichtbar. Letztes Jahr, wenn ich mich nicht irre. Der Wirt stellte den Lesenden eine Flasche Vodka hin & verlangte, dass wir sie leeren, sonst müssten wir sie bezahlen. Ich war schon vom Messetag ziemlich betrunken & habe dann freiwillig als Erste gelesen, direkt an der leckeren Vodkaquelle. Viel mehr weiß ich auch gar nicht mehr von dem Abend …
Roman Shamov: Ich lese eine Geschichte über meine ersten zarten autoerotischen Erlebnisse vor und habe eine Formulierung so unglücklich gewählt, dass die Zuhörer sich fast in die Hose machen vor lachen und ich fast vergehe vor Scham, wegen dem was ich langsam verstehe, was die Zuschauer verstanden haben, von dem was ich da geschrieben habe, aber ganz anders gemeint hatte. Schlimm, ganz schlimm, kann da bitte mal sofort ein Löwe vorbeikommen und mich auffressen, biiiittttteeeeeeeee…………
indieberlin: Was möchtest du der Welt unbedingt noch mitteilen?
Simona Turini: Kommt alle & hört Roman & mich lesen – das Schreiben ist ein einsames Geschäft; ab & zu brauchen wir Autoren Aufmerksamkeit & Liebe!
Roman Shamov: Lebt, unbedingt leben, seid lebendig, auch wenn´s manchmal voll beängstigend sein kann.
Meystersinger, die Band, die ich mit Luci zusammen mache, sagt dazu in einem Ihrer neuen Songs:
Aber wir tun es, weil wir es können.
Weil wir uns trauen, weil wir brennen.
Weil wir dafür sind und alles geben.
Weil wir leben, weil wir leben.
Dieses Lied werde ich auch am Samstag zum Besten geben, ich freue mich auf euch.
Wir freuen uns auch!
Lesung am Samstag, den 2.7. wie immer um 17 Uhr im Rosengarten Berlin, im Park am Weinbergsweg. Wetter wird super, Getränke sind kalt, also kommt vorbei!
Foto Shamov: John Aigner

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