rezension: stimmungsvoller old school groove von f.e.e.

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Kieran Jones alias F.E.E. (Fuck Everyone Else) prรคsentiert auf seinem neuen Album Returning to Earth from Other Planets seinen unverschรคmt old-schooligen Mix aus Electro-Dub, Hip-Hop und Groove.

Kieran ist schon lange dabei und hat nie aufgehรถrt, gute Musik zu machen: von seiner Londoner HipHop-Crew True Element bis hin zu einem Abstecher in den Folk, einer Indie-Band und einer Reihe von Ghostwritern; aber man spรผrt, dass seine wahre Liebe dem Mixen und Samplen gilt, mit dem er seinen neueren Output „in the shed at the end of my garden“ zusammenstellt (man fragt sich, wie schuppenartig dieser Innenraum wirklich ist…). F.E.E. sagt: „Ich tue mich schwer mit Kollaborationen, weil ich ein kleiner Kontrollfreak bin“ – etwas, das er anscheinend รผberwunden hat, um im Laufe der Jahre einige kreative Kollaborationen zustande zu bringen.

schrรคge Beats, verzerrte Vocals und schwere, verkratzte Trompetenriffs der alten Schule

Das neue Album Returning to Earth From Other Planets ist das zweite Album einer Trilogie; das erste Album The More Things Change The More They Stay The Same kam im Januar dieses Jahres heraus, das dritte ist fรผr Weihnachten geplant.

Schon beim ersten Hรถren spรผrt man die Stimmung, die das ganze Album durchdringen wird, mit seiner enthusiastischen, fast schadenfrohen Umarmung von Old-School-Techniken und atmosphรคrischer, stark samplebeladener Musik.

Nach dem kurzen Opener Ready to Launch geht es direkt in den Titeltrack: Londoner Raps รผber raumgreifenden, atmosphรคrischen Sounds, unterlegt mit einem RnB-Drumbeat der alten Schule.

Der nรคchste Track I Love Drums startet direkt mit einem frรถhlichen RnB-Horn-Sample, das den Track mit Vocal Scratching und einem leicht einschlรคfernden Hiphop-Beat vorantreibt, der in ein jazziges Rhodes-Solo ausbricht, bevor er wieder zurรผckkommt.

Kieran Jones alias f.e.e. lehnt sich zurรผck und lรคsst seinen Honig รผber diese halbe Stunde guter Musik tropfen

Die Stadt von oben geht รผber in einen sehr sanften Kickback-Track mit schwebendem weiblichem RnB-Gesang von Carleen Anderson von Jazzmatazz รผber jazzigen Pianostopps und weiterem Scratching, und dann werden wir mit einem dringenden, garagigen Banger mit schrillem, verzerrtem Gesang von F.E.E. aufgewacht und durchgeschรผttelt. The Return of the Space Pirate.

Einer meiner Lieblingstitel ist eine Nummer, die in der zweiten Hรคlfte des Albums zu finden ist, Hip Hop ist Wack: schrรคge Beats, verzerrte Vocals und schwere, verkratzte Trompetenriffs der alten Schule; plรถtzlich geht es woanders hin, andere Taktart, anderer Sound; dann etwas anderes; dann sind wir wieder bei dem halligen Trompetenbeat.

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Das ganze Album ist etwas, in das man einfach glรผcklich und bequem versinken kann, das Licht ausschalten, zu den Sternen aufschauen und es spielen lassen… F.E.E. versucht nicht, irgendjemanden besonders zu beeindrucken; er hat das Selbstvertrauen und das Talent – und die Erfahrung – genug, um einfach seinen Honig รผber diese ganze halbe Stunde guter Musik tropfen zu lassen…

Setzt ein Lesezeichen fรผr diese Playlist (oder holt euch das Vinyl, wenn es herauskommt) (oder noch besser, geht zu Bandcamp und macht alle glรผcklich) und stellt sicher, dass ihr sie in eurem Regal/ihrer Playlist-Sammlung habt, fรผr die Abende, an denen diese Art von Sound genau der richtige ist.

Ich freue mich schon sehr auf das dritte Album der Trilogie um die Weihnachtszeit!

Finden Sie F.E.E. hier: F.E.E. Bandcamp

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