Zuviel Lob ist auch nicht gut … eine Rezension

von | Allgemein

Mehr Bücher, mehr German Content, mehr Rezensionen, mehr, mehr, mehr. Das ist unser Motto fürs neue Jahr, aber wir fangen einfach jetzt schon damit an. Wir haben eine neue Rezensentin gewinnen können, Susanne Strnadl aus Wien, deren jüngester Roman „Die Bullshit-Dolmetscherin“ bereits auf meinem Schreibtisch liegt, um als Nächstes rezensiert zu werden (…nachdem ich endlich etwas ausreichend glitzernd Würdigendes zu Alex Hackes KRACH verfasst habe… Kommt alles!)

Susanne hat sich als erstes „Zu viel Lob ist auch nicht gut. Ansichten einer Anachronistin“ von Bianca Stücker vorgenommen. Der berühmte Forensiker und Kriminalunterhalter Mark Bennecke sagt über dieses Buch:

„Gute Geschichten mit Charme und Meise.“

Und was sagt Susanne?

Zu viel Lob ist auch nicht gut“ ist nicht nur der Titel von Bianca Stückers drittem, im Unterschied zu den ersten beiden aber im Selfpublishing erschienenen Buch, sondern auch ein Motto ihres Vaters, den sie darin – wie viele andere Menschen ihrer näheren und weiteren Umgebung – mehr oder weniger zu Wort kommen lässt. In optisch ansprechender Form (Umschlaggestaltung Michael Schubert) legt sie damit ein „Best of“ ihrer Kolumnen vor, die unter dem Titel „Ansichten einer Anachronistin“ über Jahre hinweg im regionalen Kulturmagazin WILLI der Stadt Hamm erschienen sind.

Spöttisch, aber mit Gefühl

Die Geschichten darin lesen sich nicht nur vergnüglich, während der Lektüre wächst einem die Autorin auch zusehends ans Herz: Sie porträtiert ihre Umwelt mit einem ausgeprägten Sinn fürs Lächerliche, aber ohne Bosheit und vor allem ohne jede Überheblichkeit: Ihr Spott gilt nicht nur den anderen, sondern ganz oft ihr selbst, und in jedem Fall lässt sie Nachsicht walten. Wir sind, wie wir sind, scheint sie unterm Strich zu sagen, manche biederer als andere, manche verrückter, aber alle – aus dem richtigen Blickwinkel gesehen – irgendwie seltsam, und das ist okay.

Schräge Optik

Und damit man während der Lektüre auch etwas fürs Auge hat, gibt es dazwischen eingestreute Schwarz-Weiß-Fotos, die hervorragend zu den Geschichten passen – nicht, weil sie wirklich etwas damit zu tun hätten, sondern weil sie auf eine ähnliche Weise schräg sind wie sie. Insgesamt: Schmunzeln garantiert.

Rezension von Susanne Strnadl

Hear the latest Moa McKay Single Heartbreak Billie