Cymbals Eat Guitars heizen das Badehaus auf!

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New York meets Berlin war das Motto am vergangenen Montag, denn Cymbals Eat Guitars hatten ihren Berlinauftritt im Badehaus und fรผllten den dunklen, roten Raum binnen von Minuten mit einem begeisterten, bunt gemischten Publikum.

Die Vorband zu Cymbals Eat Guitars bildete dieses Mal die Berlinerin Lisa Who und sorgte samt Band mit ihren Texten dafรผr, dass das kritische, immer etwas verwรถhnte Badehaus-Publikum schnell Interesse fasste und am Ende ihres ersten Songs die Bรผhne nicht mehr aus den Augen lassen wollte. Nach knapp einer halben Stunde verlieรŸ Lisa lรคchelnd und locker mit einem Glas WeiรŸwein in der Hand unter Applaus die Bรผhne und erรถffnete damit die Mรถglichkeit, das Setting fรผr den Headliner des Abends auf der schnuckeligen Impro-Stage des Badehauses aufzubereiten. Alles erinnerte ein bisschen an Proberaum, an back to the roots und daran, dass es keinen Unterschied macht, wer im Publikum und wer auf der Bรผhne steht. Es war sympathisch, lebensnahe und echt und genau das zeigten uns auch Cymbals Eat Guitars mit ihrem Auftritt.
Indie Rock Rollercoaster zwischen Spannung, Ballade und Punk
Das Intro war Finally sofort gefolgt von Warning und Shore Points. Drei Songs, die unterschiedlicher nicht sein kรถnnten und uns auch sofort รผberfuhren, denn Cymbals Eat Guitars hatten mehr als genug Energie fรผr das gesamte Publikum mitgebracht. War Finally noch ein Song zum Einstimmen und gerade richtig, um die Vorband und das sich nun schnell einfindende Publikum abzuholen, schlug einem Warning direkt entgegen und erntete horrende Begeisterung fรผr seine rockige, fast schon aggressive Art. Entspannt ging es mit Shore Points weiter und das Badehaus fรผllte sich bis zum Rand mit Fans, die nur allzu gerne mitsingen wollten. Kaum erholt schmetterte Dโ€˜Agostino bereits mit seiner einprรคgsamen Stimme die erste Strophe von โ€ฆ And The Hazy Sea, dessen harte Riffs im krassen Kontrast zur den sanften Vocal-Passagen in der Bridge standen und damit ein weiteres Mal aufzeigten, wie vielfรคltig Cymbals Eat Guitars bereits in nur einem Song sein kรถnnen.
So geradlinig und verrรผckt wie der ungewรถhnlichste Tag deines Lebens
Generell machte die Setlist den Eindruck, als wรผrde man sich nicht nur auf einem Konzert befinden und auch nicht auf einer Reise in den Glam der 70er und der 80er, sondern vor allem auf einer Reise durch das eigene Ich. Genauer gesagt hinein in einen Tag, an dem dieser eine Tropfen fรคllt und das Fass รผberlรคuft. Ein Tag, an dem man hin und hergerissen ist einerseits das Geschirr an die Wand zu schmeiรŸen und dann wiederum mรผde und auf eine gewisse Art auch zufrieden, diese kleine Depression ausgehalten zu haben, den herannahenden Abend in vollen Zรผgen zu genieรŸen.ย Vielleicht nicht so positiv, wie man kรถnnte. Vielleicht auch nicht so frรถhlich, aber dafรผr mit den richtigen Leuten, dem richtigen Ambiente und der richtigen, explosiven Stimmung zwischen Wut, Feierlaune und Melancholie. Die Drums sind so prรคsent, als wรคren sie der eigene Herzschlag und spรคtestens bei Wish und Have A Heart war auch der Letzte im Publikum nicht mehr im Badehaus sondern in diesem eigentรผmlichen Ich-Raum, den Joseph Dโ€˜Agostino, Matthew Whipple, Brian Hamilton und Andy Dole mit ihren Songs aufgebaut hatten.

4th of July stellte die Klimax und den heimlichen Hit des Konzertes dar. Und wรคhrend Joseph von Sehnsucht, Freiheit, der Ironie des Lebens und dem ominรถsen anderen Land, dem Wunderland in Well und Jackson singt, verlieรŸen nach und nach und musikalisch von dem Rest der Band begleitet ein Mitglied nach dem anderen die Bรผhne.
Solofinale mit Gitarre, Gesang und Child Bride
Der รœbergang vom letzten Song Larmine und dem Abgang der Band war so flieรŸend und fรผgte sich so stimmig in das Geschehen ein, dass es uns erst richtig auffiel, als Dโ€˜Agostino unerwartet ganz alleine mit seiner Gitarre auf der Bรผhne stand und mit einem berรผhrenden, warmen Child Bride das Konzert beendete. Fรผr jeden Indie Rock-Fan nichtย  nur eine klare Empfehlung, sondern definitiv ein Muss.

In Berlin wird es auf der aktuellen Europatour leider keine Gelegenheit mehr geben Cymbals Eat Guitars live zu sehen, doch ihr kรถnnt euer eigenes Cymbals Eat Guitars Konzerterlebnis nachholen. Bis Anfang Mรคrz und anschlieรŸend wieder im Juni sind Cymbals Eat Guitars noch in Europa unterwegs.

Artikel von: Nina Zakrew

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